Ich bin nicht fett…

… ich lebe nur auf dem falschen Planeten. Auf dem Mars wäre ich magersüchtig. 😉

Quelle:https://astrokramkiste.de/schwerkraft/

Die Laufsaison beginnt und wie fast immer laufen ungewollte, aber hochverdiente und schmackhafte Pfunde (zumindest vor dem Verzehr) mit.

Der Speckgürtel lässt sich als Zusatzmodul leider in der Lauf-App nicht entkoppeln, wie das z.B. beim Brustgurt für die HF-Messung möglich ist. Da ist mal wieder eine Kampfansage fällig. Gründe für eine Kriegserklärung sind schnell gefunden, fast wie im richtigen Leben. Nur meine Gründe sind nicht ganz so banal wie die von machtbesessenen Politikern. Ich versuche mir definitiv keine neuen Regionen einzuverleiben. Nein, im Gegenteil, ich will sie einfach nur loswerden. Da mir aber niemand was davon abnehmen will, muss ich mich selbst darum kümmern. 😉

Die Strategie ist klar und einfach. Verbrenne mehr Kalorien am Tag (aktiver + passiver Umsatz) als Du zu Dir nimmst. Dabei sollte man seine Essgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Wer kein Augenmaß für Kalorien hat, sollte anfangs vielleicht mit einer der vielen Apps (z.B. Fatsecret) seinen Nahrungsmittelkonsum analysieren. Man wird sich wundern, was da am Tag so zusammenkommt, obwohl man immer meint, dass man doch gar nicht so viel essen würde. Wenn die Kalorienbomben einmal erkannt sind und man ein Gefühl bekommt, was eine Mahlzeit so an Kalorien beisteuert, kann man diese Hilfsmittel auch weg lassen, da die Eingaben der Daten immer auch mit Zeitaufwand verbunden sind.

Meine Pappenheimer kenne ich aber ganz genau. Dabei ist nicht das leckere Essen meiner Holden schuld, was die Zusatzpfunde einlädt, sich bei mir breit zu machen. Nein, es sind die Schmackazien nebenher und die süßen Limonaden, die für den Flashmob der Fettzellen in meinem Körper verantwortlich sind.

Und als zweiter, wichtiger Strategiepunkt ist natürlich der Sport zu erwähnen. Und ich spreche hier nicht von Schach (wenn man nicht gerade mit 40 kg Figuren Outdoor spielt), Minigolf oder Darts, was den Verbrauch von Kalorien angeht. Für mich kommt da bis jetzt nur Laufen, Radfahren und Gewichtstraining in Betracht. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Ausdauersportarten er bevorzugt und für seine Konstitution geeignet sind. Wichtig ist es, dass man sich bei der Sportart wohl fühlt und man es in seinen Tagesplan problemlos integrieren kann.

Aber warum sollte man denn seinen Stahl… ääh… Fahrradhelm aufsetzen, seinen Munitions… upsala… Pulsgurt umschnallen und versuchen, gegen die überflüssigen Pfunde ins Feld zu ziehen, wenn man im Frieden doch so schön vor sich hin essen und man es sich vor der Glotze so bequem machen kann? Was würde Ausbilder Schmidt in so einer Situation wohl sagen?

„In drei Minuten sehen wir uns auf unserer Laufstrecke. Und wenn ich WEGTRETEN! sage, dann will ich zwei Kondensstreifen an euren Ohrläppchen sehen!“

Ok, vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber wie brachte es Meister Yoda einst so treffend auf den Punkt: „Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen“ Ich bin für „Tu es!“, obwohl ich das jedes Jahr zu mir sage. Eine epische Schlacht mit kleinen Teilerfolgen und auch Niederlagen. Wichtig ist, dass man früh genug die Reißleine zieht, bevor man mit ungeöffnetem Fallschirm die Grasnarbe küsst.

Die Top-Punkte, warum der Speck weg muss, sind für mich wie folgt. Aber Achtung… ihr werdet keine neuen Aspekte lesen, die nicht schon 1000 mal in einer Gesundheitssendung oder einem Health Report erwähnt worden sind.

  • Herz-/Kreislaufsystem
    Wenn ich mit dem Laufen/Abnehmen wieder starte, merke ich kontinuierlich eine Verbesserung des Blutdrucks. Das zeigen mir die täglichen Überprüfungen mit dem Blutdruckmessgerät.

  • Gelenke
    Gewichtsabnahme verringert den Druck auf die Gelenke um ein Vielfaches. Aber Lauftraining erhöht natürlich auch den Druck. Daher sollte man mit dem Start der Laufsaison und wenn davor eine größere Pause war oder man Laufanfänger ist, anfangs öfters kleinere Strecken laufen und nur sehr sachte die Kilometerleistung nach oben schrauben. Das gilt nicht nur für Schwergewichte. Erholungstage einhalten, Ruhepuls beobachten und auf seinen Körper hören. Und last but not least, das richtige Schuhwerk verwenden. Gerade schwergewichtige Läufer sollten auf eine hohe Dämpfung und Stabilität achten und auch daran denken, dass der Schuh viel früher gegen einen neuen ausgetauscht werden muss, als dass bei einem 60 kg Läufer der Fall ist. Falscher Ehrgeiz bringt nichts, sondern führt in den meisten Fällen zu Verletzungen. Das gilt übrigens für alle sportlichen Aktivitäten. Nichts ist schwieriger, als sich nach einer Verletzung oder Krankheit wieder aufzuraffen und sich die Laufschuhe anzuziehen. Als guten Einstieg würde ich für Laufanfänger „Das große Laufbuch“ von Herbert Steffny empfehlen, das mir sehr bei mein ersten Schritten zu einem planvollen Laufen geholfen hat.

  • Blutzucker
    Auch hier ist eine Verbesserung zu spüren, wenn auch nicht so schnell wie beim Herz-/Kreislaufsystem (zumindest bei mir). Obwohl ich kein Diabetiker bin, stehe ich an der Schwelle dazu, wenn ich nicht aufpasse. Die Ergebnisse des Blutzucker Messgeräts helfen mir dabei, das ganz genau zu beobachten. Allerdings sollte man sich nicht verrückt machen und direkt nach dem Laufen den Blutzucker messen. In einigen Fällen wird er höher sein wie vor Beginn. Ich würde hier nicht kurzfristig analysieren sondern die Tendenz des BZ mittel- bis langfristig beobachten. Dann sieht man, dass auch die sportliche Aktivität etwas zur Reduzierung beisteuert. Und wenn es nur indirekt über die Gewichtsabnahme und der Umstellung der Essgewohnheiten sein sollte… das Ergebnis zählt.

  • Allgemeinbefinden
    Man fühlt sich nach einem sportlichen Workout wirklich gut. Gerade morgens, wenn man denn ein Frühsportler ist, gibt einem das den richtigen Kick für den restlichen Tag. Wenn ich allerdings zu spät am Abend laufe, komme ich nicht so leicht in den Schlaf, da mein Körper noch mit einer höheren Drehzahl läuft.


In den nächsten Beiträgen werde ich kurz meine neue Pulsuhr vorstellen, die ich seit kurzem mein eigen nennen darf, sowie die Webseiten für die Aufrechterhaltung der Motivation und Auswertung seiner Laufleistung. Und natürlich über meine Abnehmerfolge oder von Lauf-Events berichten.

In diesem Sinne und mit einem Zitat von Emil Zatopek abschließend, wünsche ich euch beim Abnehmen viel Erfolg und erlebnisreiche und vor allen Dingen verletzungsfreie Laufsessions.

„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft.“

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