So, dann will ich mal ein kleines Resümee des Jänners ziehen. Für mich auf jeden Fall eine Premiere, dass ich die Laufsaison so früh begonnen habe. Leider hatte sich letztes Jahr mal wieder der Schlendrian im Oktober bis Dezember eingestellt, was ich dieses Jahr unter allen Umständen vermeiden will.
Die dunkle Jahreszeit hat ihre Schrecken verloren, denn diese Woche ist meine Stirnlampe eingetroffen. 🙂 Das Argument „Ich weiß ja gar nicht wo ich hinlaufe“ zieht nicht mehr. Für die Kälte und Nässe habe ich mir die richtige Bekleidung zugelegt, also auch kein Grund mehr, sich daheim vor dem Kamin zu fläzen und vom Transeuropalauf zu träumen.
Apropos Transeuropalauf, auch im Hinblick auf meinen letzten Beitrag, in dem es um die Motivation ging. Ich habe mir mal den Film „I want to run – Das härteste Rennen der Welt“ auf Amazon Prime angeschaut. Mir fehlen einfach die Worte, meine Bewunderung
für die Leistung der Athleten zum Ausdruck zu bringen. Als mein Schatz neben mir im Bett kurz aufwachte und mich fragte, was ich den da schauen würde, erklärte ich ihr, dass ich einen Film sehe, in dem Menschen (keine Roboter) über 4500 Kilometer in 64 Tagen quer durch Europa laufen. Originalton meiner Holden, bevor sie sich umdrehte und wieder einschlief: „Denk nicht mal darüber nach!“ Das wäre gar nicht nötig gewesen, da ich für solche Leistungen nicht geboren bin und ich auch keine Läufer gesehen habe, die mehr als 100 kg auf die Waage gebracht, geschweige denn mit ihrem Gewicht über 75 kg gelegen haben.
Ach wäre das schön, wenn ich doch bloß schon unter 100 kg wiegen würde. Der Anfang ist gemacht, die Bilanz im Januar sieht gut aus. Seit dem 6.1.2020 mit einem Startgewicht von 118,4 kg sind bereits 3,1 kg bis zum 3.2. gepurzelt. Bin also mehr als im Plan, pro Woche 400 gr. zu verlieren. Das liegt zum einen an meiner Low-Carb Ernährung und natürlich an den Laufeinheiten. Ich will hier gar nicht von einer Diät sprechen, da ich ca. 2000 kcal zu mir nehme und nicht hungere. Bei ca. 2500 kcal Grundumsatz kommen ja noch die Laufeinheiten hinzu, so dass vielleicht ein Defizit von ca. 700 kcal pro Tag entsteht Allerdings ist meine Mahlzeit 3 Stunden vor dem laufen immer kohlenhydratlastig (aber ohne viel Fett), da ich alleine nur mit Low-Carb keine Laufleistung bringen könnte. Das habe ich bereits versucht, aber wenn die Glykogenspeicher im Muskel gleich beim Start leer sind, dauert es bei mir sehr lange, bis der Fettstoffwechsel aktiv wird und die Keton-Körper verstoffwechselt werden. Vielleicht müsste man es mal über einen längeren Zeitraum probieren, so dass der Fettstoffwechsel schneller auf den gesteigerten Kalorienverbrauch reagiert. Nachdem ich aber das vom Lauf-Waschtl empfohlene Buch gerade lese („The Big Book of Endurance Training and Racing“ von Philip Maffetone), muss ich mein bisheriges, angelesenes Wissen bzgl. der Stoffwechsel-vorgänge beim Laufen wohl wieder etwas revidieren. Immer gut, wenn man Bücher liest, die einen unterschiedlichen Ansatz verfolgen.
Bei mir stehen auf jeden Fall fette Sahnejoghurts (pur) immer auf der täglichen Speisekarte, wie auch Grapefruits, Nüsse und mein Morgenkaffee, den Bulletproof Coffee. Bei Grapefruits mache ich mal eine Ausnahme bzgl. der KH, da diese fast immer nach dem Laufen gegessen werden und sie nachweislich einen Abnehmeffekt haben. Und was ist ein Bulletproof Coffee? Noch nie gehört? Hier mal ein Link dazu, der die Zubereitung und die Effekte erklärt. Mit diesem Getränk komme ich ziemlich gut in den Tag: Bulletproof Coffee
Lauftechnisch bin ich natürlich mal wieder gaaaaanz langsam unterwegs. Aber wie ich das in dem eingangs bereits erwähnten Buch gelesen habe, ist das gar nicht schlecht für das aerobe Training, sprich GA1. Das wird aber wieder schneller werden, wenn ich einige Pfunde leichter bin und mein Intervall- und Bergtraining wieder aufnehme. Ich denke mal, dass das im März der Fall sein wird. Aktuell versuche ich unter 140 Puls beim laufen zu kommen und das bei einer Pace von 8:00 min/km. Ziel für das Jahr wird eine Pace von 6:30 bis 7:00 werden, die ich aber sicherlich erst im Herbst erreichen werde. Man darf nicht unterschätzen, was ein Kilo weniger pro Kilometer ausmacht. Immerhin lt. Studien ca. 2,5 Sekunden. Das wäre bei einer Abnahme von 20 Kilo * 2,5 Sekunden = 50 Sekunden pro Kilometer schneller.
Dafür war das Laufpensum mit 55,6 Kilometer im Januar für einen Start in die Laufsaison nicht schlecht, wobei die letzte Woche mit einem durchschnittlichen Puls von 142 und einer positiven VO2 Entwicklung hervortrat. Meinen 1. Regenlauf hatte ich auch, was mich jetzt auch endlich zu einem Schlechtwetter-Läufer macht. 😉 Es soll ja angeblich nur an der richtigen Kleidung liegen. Blutdruckwerte nach dem aufstehen sind alle wieder unter 140/85, Blutzuckerwerte laufen auch langsam in den Normalbereich zurück, das wird aber noch etwas dauern und die Insulinresistenz ist eher mit der Reduktion des Fettanteils, besonders dem Bauchfett, in den Griff zu bekommen.
Dann schauen wir mal, was der Februar bringt. Das Sturmtief Sabine tobt aktuelle gerade noch, während ich den Beitrag schreibe. Ich hatte eine ziemlich schlaflose Nacht und hoffe, dass der Sturm die nächsten Tage nachlässt, so dass man wieder unbeschadet sein Training aufnehmen kann.
Wäre schön, wenn ich den ein oder anderen motivieren konnte, seine Laufschuhe zu schnüren. Aber immer schön langsam starten, dann hat man mehr davon.
Bis bald
Der Klaus